Alfred Wegener unternahm vier ausgedehnte Reisen ins Polargebiet.

Die Danmark-Expedition unter der Leitung von Ludvig Mylius-Erichsen von 1906 bis 1908 führte an die Nordostküste Grönlands. Es wurden die noch unbekannte Küstenlinie vermessen und zahlreiche meteorologische Daten gesammelt.

Bei der zweiten Expedition 1912-13 gelingt eine Durchquerung der noch unbekannten Gebiete Zentralgrönlands von Ost nach West. Im April 1913 brechen vier Männer, die Dänen Johan Peter Koch und Lars Larsen, der Isländer Vigfus Sigurdsson und Alfred Wegener mit fünf Schlitten und fünf Pferden auf. Gegen permanentes Schneetreiben erreichen sie eine Höhe von fast 3.000 m. Im westlichen Teil hilft dann ein Schlittensegel. Nach drei Monaten und über
1.000 km Fuß- und Schlittenreise kommen sie völlig entkräftet im Juli an der Westküste an. Sie verfehlen am Ende ihrer Reise den Ankunftsort um wenige Kilometer und werden nur durch Zufall von einem Grönländerboot entdeckt und vor dem Hungertod gerettet.

Die dritte Expedition 1929 galt der Erkundung der Westküste und der Vorbereitung der eigenen großen Expedition im Folgejahr.

Die vierte Expedition 1930 ist ein Unternehmen ungekannten Ausmaßes. An drei Stellen, im Westen, im Osten und in Eismitte sollen die Temperatur, Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit, Sonnenscheindauer und weitere meteorologische Daten registriert und mittels Drachen und Fesselballons die Beschaffenheit der höheren Luftschichten erforscht werden. So soll eine Art Längs- und Querschnitt durch die Atmosphäre Grönlands über ein volles Jahr erzielt werden.
Wegener selbst kommt bei dieser Expedition im November 1930 bei der Rettung seiner Kameraden im ewigen Eis ums Leben.