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5 | Verschiebung der Kontinente

  • Die Entstehung der Kontinente und Ozeane, 1980

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum, CC-BY-NC-SA

  • Kontinentalverschiebung

  • Audioguide zum Nachlesen

    Audioguide zum Nachlesen

    Alfred Wegener gilt als der universalste Geowissenschaftler seit Alexander von Humboldt.
    Er untersuchte die Ursachen für die Fließbewegung von Gletschern ebenso wie die „Klimaten der geologischen Vorzeit“ – also den natürlichen Klimawandel. Er beschrieb die Entstehung der Mondkrater und der Fata Morgana und führte das Konzept der Turbulenz in die Meteorologie ein.

    Am 6. Januar 1912 hielt Wegener in Frankfurt am Main zum ersten Mal einen Vortrag über die Kontinentalverschiebungshypothese – ein Problem, das ihn zeitlebens weiter beschäftigte.

    1915 erscheint die erste Auflage seines Buches „Die Entstehung der Kontinente und Ozeane“. Das Buch und seine Thesen von der Verschiebung der Kontinente waren zunächst sehr umstritten. Insbesondere von der älteren Generation akademischer Geologen wurden der „Quereinsteiger“ und seine Thesen als „Geopoesie“ verhöhnt und bekämpft.

    Wegener arbeitet unbeirrt weiter an der Ausgestaltung und Beweisführung seiner Thesen. 1920, 1922 und 1929 erscheinen weitere Auflagen in jeweils stark überarbeiteten Fassungen, sowie englische, französische, spanische und russische Übersetzungen.

    Bis in die 1950er Jahre bleibt die These jedoch unbewiesen – zumal es weder Wegener noch seinen Anhängern gelang, die Ursachen der Verschiebung aufzuzeigen.
    Erst meereskundliche Expeditionen um 1960 können grundlegend neue Erkenntnisse über die Geologie der Ozeanböden gewinnen und mit der „Ozeanbodenspreizung“ die Ursache für den Kontinentaldrift erklären.
    Unter dem Begriff der „Plattentektonik“ hat sich die Verschiebungstheorie heute durchgesetzt.

    Gesprochen von Frank Matthus